Befestigung über die Kopfgeometrie
Bei dieser Art der Befestigung wird der Schneidstempel über die Kopfform zwischen Druckplatte und Stempelhalteplatte gehalten. Die am häufigsten verwendeten Formen sind kegelige, zylindrische und Posaunenkopfformen. Die Wahl richtet sich unter anderem nach den vorherrschenden Stanz- bzw. Rückzugskräften, zu erwartenden Standzeiten und Platzverhältnissen. Der gängigste Typ, der Schneidstempel mit kegeligem Kopf nach DIN 9861, hat den Vorteil eines geringen Platzbedarfs. Der Schneidstempel mit zylindrischem Kopf nach ISO 8020 benötigt etwas mehr Platz, ermöglicht dafür einen einfacheren Einbau und hält größeren Rückzugskräften stand. Dieser ist optional bei Meusburger auch einbaufertig mit genauer Kopfhöhe (E 55405) erhältlich, was ein Überschleifen der Stempelköpfe erspart.
Für sehr hohe Rückzugskräfte sind Schneidstempel mit Posaunenhals nach DIN 5118 oder Schneidstempel mit 30°-Kegelkopf geeignet. Der Schneidstempel mit Posaunenhals benötigt zwar weniger Platz, erfordert aber eine komplizierte Aufnahme, die mittels Zapfensenker (WZB 318128) oder Aufnahmehülse (E 55301) eingebracht werden kann. Die Schneidstempel mit zylindrischem Kopf nach DIN 9844 haben unabhängig vom Kopfdurchmesser eine Kopfhöhe von 4 mm, was den Einbau vereinfachen kann. Alle Varianten sind bei Meusburger als schnellverfügbare Normalien erhältlich.
Verschraubte Schneidstempel
Über einen Flansch oder ein stirnseitiges Befestigungsgewinde im Schneidstempel wird dieser über die Kopfplatte verschraubt.
Bei drahterodierten Konturstempeln ermöglicht diese Art der Befestigung eine relativ simple Herstellung des Stempels. Zudem ist es dank des geringen Platzbedarfs möglich, die Schneidstempel nah aneinander zu platzieren. Ebenfalls ist hier ein Unterlegen der Schneidstempel für den Höhenausgleich nach dem Nachschleifen einfach möglich.
Formschlüssige Verbindung mittels Stempelaufhängung
Diese Befestigungsmöglichkeit bietet sich speziell bei filigranen Stempeln an. Dank standardisierter Stempelaufhängungen entfällt das Herstellen von Befestigungsgewinden im Stempel, stattdessen wird eine Radiuskontur eingebracht. Die Lagerung erfolgt schwimmend, um ungewollte Kräfte auf den Stempel zu vermeiden. Auch hier ist das Unterlegen der Schneidstempel einfach möglich. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass Stempel und Haltestück unterlegt werden, damit die schwimmende Lagerung des Stempels gewährleistet bleibt.
Schnellwechselsystem bzw. Ball-Lock-System
Das Merkmal von Schnellwechselsystemen oder auch Ball-Lock-Systemen ist eine Kugelkalotte im Schaft des Stempels. Dieser wird durch eine gefederte Kugel in der Stempelhalteplatte eingespannt. Zum Auswechseln des Schneidstempels wird zunächst die Kugel mittels Gewindestift zurückgeschoben und der Stempel kann schnell und einfach demontiert werden. Anschließend wird der Gewindestift in die Ausgangslage gedreht und der nächste Stempel eingeschoben. Dadurch entfällt die Demontage der kompletten Halteplatte.
Schnellwechselstempel finden hauptsächlich im Fertigungsbereich der Automobilindustrie Einsatz. Aufgrund der kompakten, dreieckigen Bauweise lässt sich der Platz innerhalb des Stanzwerkzeuges optimal ausnutzen. Diese Art der Stempelbefestigung ist allerdings für hohe Hubzahlen und hohe Rückzugskräfte nicht geeignet. Alternativ kommen hier Schneidstempel nach ISO 8020 mit den dazu passenden Stempelhalteplatten zum Einsatz.